V 126
Stenogramma doklada Dzigi Vertova v M.o.r.t., 5 aprelja 1935 g. (Stenogramm eines Vortrags von Dziga Vertov im M.o.r.t.)
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Der vor der Moskauer Gesellschaft der Theater-Arbeiter (MORT) gehaltene Vortrag ist einer der aufschlussreichsten unter den bisher nicht publizierten Texten Vertovs. In einer sehr langen autobiografischen Einleitung schildert Vertov seine "präkinematografischen" Tätigkeiten: Er schrieb Science-Fiction-Romane und war von Anfang an interessiert, Wissen, Experiment und Kunst zu vereinbaren. Das zentrale Denk- und Operationsprinzip ist der Rhythmus, der von Vertov mnemotechnisch eingesetzt und schließlich zum Wahrnehmungsorganisator wird - sowohl auf auditiver, als auch auf visueller Ebene. Detaillierte Aussagen werden u.a. zu seinen Arbeiten im "Laboratorium des Gehörs" gemacht. | ||
Klassifikation: | Manuskript/Typoskript | |
Typ: | Vortrag | |
Datierung: | 1935, 5. April | |
Trägermaterial: | Papier maschinenschriftlich | |
Original / Reproduktion: | Original | |
Kommentare: | Der Fokus des Vortrags liegt auf dem Konzept Kino-glaz, das hier als Arbeits- und Weltanschauungsprinzip entfaltet wird. Die Rhetorik des Textes spiegelt die ideologischen Unsicherheiten des Jahres 1935 wider: Zwischen Glorifizierung und Verdammnis eines Kunstschaffenden lag damals nur ein schmaler Grat. Vertov setzt in diesem Text alles daran, seine Filmarbeit nicht in die Nähe des Formalismus-Vorwurfs geraten zu lassen. Dieser wird bekanntlich etlichen Künstlern, unter anderem Dmitrij Šostakovič, der mit Vertov zusammengearbeitet hatte, zum Verhängnis. Deutsch übersetzt, aber unpubliziert in der Vertov-Sammlung. Deutsche Übersetzung vorhanden. Dieses Dokument ist eine Abschrift aus den 1960/70er Jahren, das Original befindet sich im RGALI. |